Im am 13. August 2025 auf otz.de veröffentlichten Interview („Es war ein Angriff auf das Theater“) erhebt der Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera, Kay Kuntze, den Vorwurf, die im Stadtrat geführte Diskussion über seine Vertragsverlängerung sei ein gezielter Angriff auf das Haus und Teil eines politischen „Kulturkampfes“.
Die Fraktion pro ALTENBURG weist diese Darstellung entschieden zurück.
Unsere Haltung zur Frage einer möglichen Neubesetzung der Intendanz basiert auf sachlichen und nachvollziehbaren Gründen:
• Vertragliche und organisatorische Fragen: Eine frühzeitige Klärung der Leitungsposition ist notwendig, um langfristige Planungssicherheit zu gewährleisten.
• Zukunftsfähigkeit des Theaters: Anpassung an veränderte finanzielle Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung auf ein breites Publikum im gesamten Altenburger Land und in Gera.
• Publikumsentwicklung und Relevanz: Ziel ist ein vielfältiges, inklusives Kulturangebot, das die gesamte Bürgerschaft anspricht und neue Zielgruppen erschließt.
Darüber hinaus stellt die im Interview geäußerte Einschätzung des Intendanten eine Missachtung der Entscheidung des Mehrheitswillens des Hauptgesellschafters Stadt Gera dar. Diese offene Kritik an den Hauptgesellschaftern und dem Stadtrat Gera ist nicht förderlich für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Auch wenn die vertragliche Verlängerung formal bis 2033 besteht, zeigt diese öffentliche Haltung, die nun erstmals offen zu Tage tritt, eine Einstellung, die in Gera offenbar schon länger bekannt war – und die mutmaßlich Grund für den Beschluss des Stadtrates Gera war, die Zusammenarbeit mit Herrn Kuntze im Jahr 2027 zu beenden.
Die im Interview mitschwingende Unterstellung, es handele sich um eine ideologisch motivierte Auseinandersetzung zwischen einem „rechten Rand“ und einem „linken Theater“, entbehrt jeglicher Grundlage. Pro ALTENBURG steht für eine Kulturpolitik, die sich am Gemeinwohl orientiert, nicht an parteipolitischen Extremen.
Wir respektieren die künstlerische Arbeit der vergangenen Jahre, sehen jedoch ebenso die Verantwortung, für kommende Spielzeiten neue Impulse zu setzen und das Theater langfristig zu sichern. Persönliche Unterstellungen und alarmistische Rhetorik helfen in dieser Debatte nicht weiter.
Peter Müller
Fraktion pro ALTENBURG